Tag 6: Hoch hinaus im Yosemite
Den Tag starten wir zur Abwechslung schon um 7. Während wir uns fertig machen, entdeckt Jürgen Rehe unweit unseres Zimmers auf einer Wiese. Sie grasen dort in Ruhe und gehen ihres Weges.

Frühstück gibt‘s ausgiebig direkt nebenan bei Lucky Bucks, bevor wir die Fahrt in den Park starten. Wir brauchen noch ca. eine Stunde die serpentinenreiche Straße hinauf zum Nordwest-Eingang und dann erheben sich auch schon die berühmten Berge des Yosemite National Parks vor uns.






Wir fahren bis zu einem Parkplatz beim Curry Village, durch das Tal zwischen den hohen Felsen und beginnen unsere Wanderung zu den Nevada Falls. Angeschrieben ist er kurz nach dem Parkplatz in einer Entfernung von 5,5 km. Unsere Wanderung geht entlang an Rehen, Streifenhörnchen, Grauhörnchen und diversen Vögeln, Bären können wir nicht entdecken.
Der Aufstieg ist nicht ohne, zuerst laufen wir einen asphaltierten Weg entlang, der steil bergauf und bergab geht, bis wir zur ersten Brücke gelangen, der Vernal Fall Bridge, danach beginnt der reine Anstieg. Es sind hauptsächlich Stufen, zuerst sehr hohe, später flacher werdend aber dafür steiler. Wir laufen vorbei am Vernal Fall und dem Emerald Pool und machen ordentlich Höhenmeter. Am Plateau oberhalb des Vernal Falls machen wir eine erste kurze Rast und versuchen unsere durchgeschwitzten Sachen zumindest ein bisschen in der Sonne zu trocknen. Viel Erfolg haben wir dabei nicht, also gehen wir nach wenigen Minuten weiter, wir haben schließlich noch knapp 2 sehr steile Kilometer vor uns. Das letzte Stück verlangt uns nochmal alles ab. In steilen Serpentinen schrauben wir uns nach oben, bis sich auf 1800 m endlich das Plateau des Vernal Falls eröffnet.
Jetzt ist es Zeit für unsere große Rast mit Imbiss. Unser erster Platz ist etwas windig und außerdem direkt in einer Ameisenstraße gelegen, deshalb ziehen wir ein Stück weiter, um keinen Stau zu verursachen. An unserer zweiten Raststätte breiten wir einige unserer Sachen aus und lassen uns das Essen aus unseren Rucksäcken schmecken. Wir versuchen es zumindest, denn nach wenigen Minuten tummeln sich immer mehr Wespen um uns und wollen etwas von unseren Snacks abhaben. Wir versuchen unser Essen schnell und ungezwickt zu verspeisen, bevor wir es wegpacken und noch etwas die Sonne genießen.
Jetzt treten wir den Abstieg an und laufen erst ein Stück relativ eben durch den Wald, bevor es immer steiler nach unten geht, wieder in Serpentinen. Der Untergrund ist zwar wieder großteils asphaltiert, aber durch Sand auf den Flächen wird er schnell rutschig und der Abstieg anstrengend. Runter müssen wir so oder so, also bewegen wir uns den Weg hinab ins Tal und halten immer wieder nach Bären Ausschau.
Unten angekommen laufen wir zum Auto und statten dem Gift Shop des Curry Valley noch einen Besuch ab, um uns mal wieder mit Postkarten zu versorgen. Danach reihen wir uns in die lange Schlange an Fahrzeugen, die nun ebenfalls wieder aus dem Park hinaus will. Zwischendurch halten wir vor dem El Capitan und entdecken sogar einige Kletterer und Camps im Fels, die sich die steile Wand hoch wagen. An der Dawn Wall (wird morgens von der Sonne hell angestrahlt), dem steilsten Teil des Berges weiter rechts ist allerdings niemand zu sehen. Diese wurde bisher nur von wenigen Kletterern bezwungen.


Die Fahrt raus aus dem Park ist recht anstrengend für unseren Fahrer Jan, da sich die Straße wieder in einigen Serpentinen dahin schlängelt und es zunehmend dunkler wird. An unserem Motel ein Stück hinter dem Südeingang des Parks laden wir nur schnell das Gepäck auf die Zimmer und gehen danach direkt in den nebenan gelegenen Oakhurst Grill etwas zum Abend essen. Diesmal gönnen wir uns auch Cocktails und genießen es einfach zu sitzen und unser gutes Essen nach diesem anstrengenden Tag.