Tag 8: Italienische Baukunst

Unseren Tag starteten wir wie üblich mit einem Frühstück im Hotel. Diesmal waren wir jedoch unangenehm überrascht, dass alle Tische im Frühstücksbereich schmutzig und voller Geschirr waren. Das Buffet war voll aufgebaut und gut befüllt. Wir räumten uns einen der Tische frei, besorgten uns Teller und Besteck an der Bar. Das Personal schien mit anderen Aktivitäten beschäftigt zu sein. Dennoch mussten wir feststellen, dass die Qualität des Frühstücks sehr zufriedenstellend war. Anschließend wurde noch geduscht und fix alles zusammengepackt. Mittlerweile hatten wir eine gut funktionierende Morgenroutine entwickelt. Unsere Fahrt startete in nordwestliche Richtung über kleine Landstraßen quer durch die Toskana. Hier wurde uns noch einmal diese spezielle Landschaft mit ihren pittoresken Dörfern an den Hängen und auf den Kuppen der Weinberge. Als erstes „großes“ Tagesziel für heute stand die bekannte Stadt Pisa mit ihrem schiefen Turm auf dem Plan. Ein wahres Kunstwerk italienischer Baukunst!






Unser Auto parkten wir nahe des Flusses Arno im Zentrum der Stadt. Den selben Fluss hatten wir bereits gestern in Florenz überquert. Auch hier fielen uns wieder die verbauten und vor allem zugeparkten Italienischen Innenstädte auf. Nahezu jeder freie Fleck wird zum abstellen von Autos oder Motorrädern genutzt. Nun folgte ein straffer Fußmarsch durch die Altstadt von Pisa enge Straßen und Fußgängerzonen bis zum zentralen Platz mit dem Dom Santa Maria Assunta und dem schiefen Turm. Es war lustig zu beobachten wie Hunderte Besucher mit akrobatischen Posen Fotos von sich und dem Turm machten. Generell ist es natürlich möglich den Turm zu besteigen, jedoch gab es auch hier eine lange Warteschlange quer über den Platz. Nach einigen Fotos und amüsanten Beobachtungen der anderen Passanten entschlossen wir uns den Rückweg zum Auto anzutreten, da wir noch ein weiteres Ziel für heute geplant hatten. Als wir eine Schule passierten, kam uns der Gedanke, dass in der Stadt Pisa auch die PISA-Studie entwickelt wurden sein könnte. Die kurze Recherche bei Wikipedia ergab ein klares „nein“. PISA is lediglich ein Akronym für „Programme for International Student Assessment“. Wir waren pünktlich vor Ablauf unseres Park-Tickets zurück am Auto.








Nun ging es weiter entlang der Küste von der Toskana nach Ligurien. Die Landstrich schließt sich direkt nördlich von Pisa an die Toskana an. Für unsere Reise nutzten wir wieder einmal die Autobahn, die in Italien überraschend teuer bezahlt werden muss. Allerdings überzeugte die Fahrt Richtung Genua mit viel Abwechslung, idyllischen Tälern und einer Unzahl an Tunneln. Geschätzt haben wir auf der Strecke von Pisa bis Rapallo (nahe Genua) zwischen ein und zwei Dutzend Tunnel durchfahren. Unser Ziel war jedoch nicht Rapallo, sondern das nahe gelegene „Fischerdorf“ Portofino, als eines der Highlights der Italienischen Riviera. Von Rapallo folgten wir einer sehr schmalen Straße, die sich entlang der Küstenlinie durch kleine Ortschaften bis Portofino schlängelt. Besonders auffällig waren hier die vielen Mofa-Fahrer, die permanent drängelten und auch an schlecht einsehbaren Stellen riskant überholten. Nach wenigen Kilometern erreichten wir das Parkhaus des Ortes. Alle ankommenden Autos werden direkt in dieses Parkhaus geleitet, da es im Ortszentrum keinen Straßenverkehr gibt. Ab hier ging es nur zu Fuß weiter. Wir stellten schnell fest, dass Portofino definitiv kein Geheimtipp mehr ist. Besuchermassen drängelten sich um den Hafenbereich und in den umgebenden Gassen. Wir begannen unseren Rundgang am Hafenbecken und bewunderten die tollen Luxusyachten, die hier ankerten, bevor wir uns an den Aufstieg zum Castello Brown und der Kapelle San Giorgio machten. Von dort bekamen wir einen einzigartigen und malerischen Blick über das Dorf und das Mittelmeer.














Nach fast zwei Stunden beendeten wir unseren Rundgang und setzten unsere Tour zur heutigen Unterkunft fort. Wir hatten in einem Bed & Breckfast nördlich der Stadt Recco reserviert und suchten nun den Weg zum Anwesen. Ähnlich den bereits passierten Ortschaften waren auch hier die Häuser an engen Straßen entlang des Berghangs gebaut. Die Straßenführung und Hauszugänge waren nicht immer eindeutig erkennbar. An der korrekten Adresse angekommen, wurden wir mit einer der bisher schönsten Unterkunften auf dieser Reise belohnt. Vor dem Zimmer gab es sogar eine kleine Terrasse mit Blick ins Tal bis zum Mittelmeer. Einzig die viele Mücken trübten die Entspannung im Liegestuhl auf der Terrasse. Die letzte Herausforderung lag in der Suche nach einer Lokalität zum Abendessen. Italienische Restaurants öffnen erst spät am Abend und viele Restaurants hatten an diesem Tag ganz geschlossen. Der Grund dafür erschloss sich uns nicht. Wir fuhren zurück ins Stadtzentrum von Recco und fanden die sehr einladende Pizzeria del Ponte (Pizzeria auf der Brücke). Nachdem wir von Italien bisher etwas enttäuscht waren, gefiel uns die Region Ligurien nun sehr viel besser. Vor allem Portofino werden wir als besonderes und tolles Reiseziel in Erinnerung behalten.