Tag 8: In the desert
Wie wir am Vorabend im Wetterbericht überraschenderweise feststellen mussten, erwartet uns in 4 Tagen ein starker Temperatursturz und eventuell sogar Regen in der Wüste Arizonas, genauer gesagt in Page. Da wir gern den Antilope-Canyon besuchen wollen, fassten wir spontan den Entschluss, innerhalb der nächsten 2 Tage bis Page zu fahren. Somit stehen uns zwei lange Fahrtage durch die Wüste bevor.

Heut ging es deswegen von Delano nach Süden an Bakersfield vorbei und dann direkt nach Osten Richtung Barstow. Auf dem Weg dorthin schlängelt sich die Straße durch das Gebirge bis sich dann vor uns die endlos scheinende Einöde eröffnete. Man sieht Pferdekopfpumpen entlang des Interstates und auch ein paar kleinere Ortschaften. Die Gegend ist aber allgemein eher unbewohnbar. In der Wüste gibt es noch eine Militär-Basis der Air Force. Direkt vor dem Eingang steht ein B52-Bomber, welchen wir uns anschauen wollten. Dieser Bomber wurde nur für Testflüge der NASA genutzt und nie im Kampf eingesetzt. Nach ein paar Minuten machten wir uns wieder auf den Weg weiter den Interstate entlang.


Wie 2018 und 2019 kamen wir erneut in Barstow vorbei, um zu tanken. Da die Gruppe weiterhin ein wenig kränkelt, haben wir noch den ortsansässigen Walmart besucht und ein paar Medikamente besorgt. Für die Tage in der Wüste haben wir sicherheitshalber auch etwas Sonnencreme eingepackt. Danach verließen wir Barstow und machten uns auf zur Wüste. Dort fuhren wir die Boulders Viewpoint Area an und gingen ein paar Meter in die Wüste, um zu gucken, ob es irgendwelche Tiere zu entdecken gibt. An den Büschen geht man hier nur sehr langsam und genau schauend vorbei, da in jedem Busch eine Schlange lauern könnte. Glücklicherweise hatten wir keine Schlangenbegegnung und konnten stattdessen eine große Spinne entdecken. Diese war leicht haarig und geschätzte 8-10 cm im Durchmesser (mit Beinen). Wir haben unseren Respektabstand gehalten, ein paar Bilder und Videos gemacht und dann die Spinne ihrer Wege ziehen lassen. Ansonsten gab es nicht viel zu sehen, außer … Wüste.
Unweit des Viewpoints haben wir im Internet einen Ort gefunden, wo es alte Objekte aus der Vergangenheit dieser Region zu besichtigen gibt. Verrostete Autos, alte Häuser und andere Schätze. Das wären gute Fotomotive, dachten wir. Als wir vor Ort angekommen waren, mussten wir feststellen, dass die Öffnungszeiten nur sehr beschränkt sind, Freitag, Samstag, Sonntag. Da wir aber an einem Montag dort waren, standen wir vor verschlossenen Toren. Wir gingen noch den Zaun entlang, riefen ein paar Mal, aber es gab keine Reaktion. Etwas enttäuscht zogen wir dann ab und setzten unsere Fahrt fort.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt kamen wir in Needles an und machten ein paar Bilder von alten Route 66 Zeichen und Malereien. Unser Endziel für heute war nur noch 20 Minuten entfernt, so dass wir hier nicht zu viel Zeit verbringen wollten. Endlich in Lake Havasu angekommen, checkten wir im Inn ein und machten uns zu Fuß auf Richtung London Bridge. Diese steht hier im Original, welches von London damals Stein für Stein her verfrachtet wurde. Unterhalb der Brücke hatten wir unser Abendbrot und beobachteten das Treiben an einem Halloween-Abend in den USA. Am Nachbartisch saß ein netter Mann, der uns in ein Gespräch verwickelte. Er erkannte, dass wir Deutsche sind, da er selbst bereits 3x in Deutschland gelebt hatte. Nach einem unterhaltsamen Gespräch, ein paar Drinks und gutem Essen, machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel und legten uns für heute ins Bett. Morgen steht der nächste lange Fahrtag auf dem Programm.