Tag 6: Auf den Wassern der Lagunenstadt

An diesem Morgen starteten wir bei mittelmäßigem Wetter im westlichen Slowenien. Das Bed & Breakfast serviere einfaches, aber ordentliches Frühstück mit Kaffee, Toast, weichen Brötchen und Croissants. Dazu gab es typisch für südosteuropäische Länder herzhaften Aufschnitt und Gemüse, wie Tomaten, Gurken oder eingelegte Paprika. Anschließend wurde noch kurz geduscht. Dies gestaltete sich etwas gewöhnungsbedürftig, da es an der Wand keine Halterung für den Duschkopf gab. Zügig packten wir alles zusammen und fuhren direkt zur Italienischen Grenze, die nur 3km entfernt war. Vorsorglich tankten wir noch einmal nach, da die Dieselpreise in Italien höher ausfallen als in den bisher besuchten Ländern. Über die Autobahn ging es Richtung Milano/Venezia. Hier machten wir Bekanntschaft mit dem Italienischen Autobahnmaut-System, für das wir zuerst ein Ticket zogen und später an der Ausfahrt nach Venedig einen direkten Betrag von 10€ zahlen mussten. Das System der elektronischen Vignetten in den anderen Ländern hat uns hier weitaus besser gefallen.






Von Mestre ging es über eine lange Brücke bis zur Lagunenstadt. Es gibt mehrere Parkhäuser am Rand von Venedig. Hier müssen alle Besucher und Einheimische ihre Fahrzeuge parken. Innerhalb der Stadt gibt es ausschließlich Boote. Da wir September haben und die Besucherzahl moderat war, gab es genügend freie Parkplätze. In der Hauptsaison sind diese Parkhäuser allerdings bis zur maximalen Auslastung besetzt. Nachdem wir geparkt hatten, gingen wir nur wenige Meter bis zur Haltestelle der offiziellen Wassertaxis. Die Route 2 folgt zunächst dem Canal Grande und schließt den Kreis dann im Uhrzeigersinn um die Innenstadt. Das war eine tolle Möglichkeit die Stadt für wenig Geld vom Wasser aus zu besichtigen und dem Trubel in den Gassen noch etwas zu entfliehen. Die Bootsfahrt führte entlang vieler Kirchen und einer internationalen Kunstgalerie sowie einigen weltberühmten Wahrzeichen der Stadt, wie der Rialto-Brücke und der Basilika Santa Maria, bis zum Platz San Marco.












Nach ca. 40 Minuten Fahrt und etlichen Haltpunkten verließen wir das Wassertaxi und wollten die Stadt nun zu Fuß erkunden und unseren Weg zurück bis zum Parkhaus am westlichen Stadtrand suchen. Am Markus-Platz wurden wir direkt von den Menschenmassen erdrückt. Hier findet man nahezu jede Nationalität und hört mindestens ein Dutzend Sprachen. Neben uns kreischte auf einmal eine Frau laut auf. Ihr Freund war auf Knien und machte ihr gerade den Heiratsantrag direkt vor dem Palazzo Ducale, dem Dogenpalast von Venedig. Wir wollten den Platz nur möglichst schnell hinter uns bringen und begaben uns ins Labyrinth der kleinen und großen Gassen der Stadt. Durch die Komposition von Gassen, Kanälen und Brücken entwickelt die Stadt ihren ganz besonderen Flair. Vor allem die vielen Cafés und Restaurants entlang der Kanäle laden zum Verweilen ein. Bei den hier ansässigen Filialen von Gucci, Prada, Louis Vuitton und Co. sind wir heut mal nicht fündig geworden.










Zuerst verlief unser Fußmarsch Richtung Westen, bevor wir in nördliche Richtung gen Rialto-Brücke abdrehten. Uns fielen einige Passanten auf, die verzweifelt mit einem Stadtplan auf Papier hantierten. Wir konnten uns auch nicht vorstellen, wie eine zielgerichtete Navigation durch die Stadt ohne moderne Hilfsmittel, die den aktuellen Standort und die Blickrichtung im Handy zeigen, funktioniert hat. Im letzten Jahrhundert müssen sich die Gäste der Stadt hier häufig verlaufen haben. Nachdem wir die Brücke gefunden und überquert hatten, begannen wir uns nach einem einfachen Café umzuschauen. Wir waren bereits einige Stunden unterwegs und wollten verschnaufen und uns stärken. Direkt neben der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari fanden wir ein solches Café, das zu unserem Glück noch einige freie Tische im Außenbereich aufwies. Zuvor waren die meisten Plätze vor Cafés und Restaurants voll besetzt.














Nun bestellten wir unsere ersten Italienischen Kaffes, einen Doppelten Espresso und einen Americano. Dazu gab es eine Pizza zum teilen. Anschließend setzten wir unseren Weg Richtung Westen fort, vorbei an Gebäuden der venezianischen Universität und durch den Giardini Papadopoli Park. Gegen 16 Uhr waren wir zurück am Auto und verließen die Lagunenstadt über die eingangs erwähnte Autobrücke. Unsere Fahrt ging weiter entlang des Kanal Naviglio del Brenta bis nach Padua, unserem heutigen Tagesziel. Zu Abend aßen wir in einem Italienischen Ristorante-Pizzeria unweit des Hotels.