Tag 3: Grenzerfahrungen

Dieses Jahr stehen unsere Motels unter keinem guten Stern. Bisher hatten wir nur schlechte Internetverbindungen (Grund für die wenigen Bilder) und diesmal haben wir den Jackpot erwischt. Bereits um 0:00 Uhr deutete sich die mexikanische Großfamilie neben uns an. Gegen 4:30 sollten wir dann erfahren wie laut 5 Mexikaner (3 Kinder+Eltern) sein können. Es wurde permanent laut geschrieen und an Schlaf war leider nicht mehr zu denken. Irgendwann klingelte bei uns noch das Telefon, da sicher jemand von nebenan dachte dass der Lärm aus unserem Zimmer kommt und sich beschweren wollte. Im Motel gab es wieder ein mehr oder weniger reichhaltiges Frühstück, das wir pünktlich um 6:30 Uhr einnahmen, und starteten leicht müde aber gesättigt unsere Tour für heute.

Das erste Ziel auf der heutigen Fahrt war die von Vati gepriesene Sonora-Wüste bei Phoenix die für ihre extrem hohen Saguaro-Kakteen weltberühmt ist. Laut Wikipedia sollen diese auch wirklich NUR dort wachsen… So fuhren wir den Highway gen Süden in Richtung mexikanische Grenze. Neben den üblichen Helikoptern flogen hier nun auch noch zusätzlich Kampfjets. Man nimmt das hier mit der Grenze wirklich besonders ernst. Kurzzeitig konnten wir sogar den Grenzzaun zwischen beiden Nationen erspähen. Von der viel diskutierten Mauer war noch nichts zu sehen. An der Grenze entlang ging es nun weiter durch Yuma, einen größeren Grenzort. Hier überraschte uns eine richtige Wüste mit der wir hier nicht gerechnet hatten, die Algodones Dunes. Man dachte kurzzeitig man ist mitten in der Sahara. Aber die Wüste erstreckte sich hier nur über wenige Kilometer und danach folgte wieder die übliche karge Steppe. Ein kurzer Stopp an einer Kontrolle war auf dieser Tour das einzige Highlight und da wir nicht weiter auffällig waren, wurden wir auch hier nur durchgewunken. 

Nach weiteren 1,5h Autofahrt erreichten wir den Rand der Sonora-Wüste und konnten erste vereinzelte Kakteen entlang der Straße entdecken. Wir fanden einen ruhigen Haltepunkt und spazierten ein paar Meter. Hier fanden wir einige besonders große Exemplare welche wir auf grob 10m Höhe geschätzt haben. Die Kakteen werden vereinzelt sogar noch deutlich höher. Da es außer den Kakteen in der Wüste nur die bereits bekannte Steppe gibt, entschieden wir uns die Wüste wieder zu verlassen und unsere Fahrt Richtung Phoenix fortzusetzen. Entlang des Interstate sahen wir noch deutlich mehr Saguaro-Kakteen auch weit außerhalb der Wüste, hier hat Wikipedia dringenden Änderungsbedarf. Kurz vor Phoenix tauchte links der Interstate ein riesiger Gebäudekomplex auf und bei genauerem Hinsehen fielen die Stacheldrahtzäune auf. Es handelte sich hierbei um ein Hochsicherheitsgefängnis von Arizona.

In Phoenix hatten wir uns den Estrella Mountain Regional Park, ein Wandergebiet im Süden der Stadt, herausgesucht. Hier gibt es viele verschiedene Wanderwege für jeden Geschmack und wir entschieden uns nach Empfehlung für einen leichteren Trail über grob 3km um eventuell noch einen Blick auf verschiedene Tiere und Kakteen zu erhaschen. Bei luftigen 37°C machten wir uns auf den Weg durch die Berge hier und suchten die Umgebung akribisch ab. Leider hatten wir diesmal nicht soviel Glück so dass es bei Kaninchen, Vögeln und Eidechsen diesmal blieb. Wahrscheinlich war es den Tieren auch etwas zu warm um sich draußen rumzutreiben. Durch die steinigen Wege und die gelegentlichen Pausen zum Beobachten der Umgebung brauchten wir für die kleine Runde ca. 1,5h.

Es war nun bereits Nachmittag und wir wollten langsam Richtung Motel am Stadtrand von Phoenix. Auf dem Weg entdeckte ich noch das Stadion der Arizona Cardinals, einem berühmten Football-Verein der NFL. Das wohl verdiente Abendessen gab es diesmal im Denny’s nebenan.

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