Tag 11: Auf Schatten folgt Licht

Die Nacht blieb zum Glück ereignislos, wir konnten gut schlafen und starteten unseren heutigen Tag etwas früher, um möglichst schnell aus dem Hotel zu verschwinden. Wie zu erwarten, war auch das Frühstück nicht ganz so wie zuvor auf Abbildungen im Internet suggeriert. Die hartgekochten Eier lagen bereits am Vortag auf dem Tresen, so dass wir diese heute nicht verspeisen wollten. Das Frühstück blieb damit relativ einfach… Croissant und Kaffee. Sehr schön an diesem Morgen war der Sonnenaufgang bei klarem, blauen Himmel. Wir verließen 8:15 Uhr das Hotel und fuhren Richtung Norden nach Equisheim, unserer ersten Station für heute. Die Fahrt verlief auf Landstraßen entlang der Vogesen bis ins Weinanbaugebiet Elsass.

In Equisheim angekommen, fanden wir unweit des Ortskerns einen 20-Minuten Kurzzeit-Parkplatz. Ein kurzes Zunicken später entschieden wir uns das Dorf im Schnelldurchgang zu erkunden. Wir schnürten die Schuhe enger und liefen straffen Schrittes durch den wunderschönen, gut erhaltenen, alten Dorfkern. Wir machten ein paar pittoreske Foto-Aufnahmen und bestaunten die knallig bunten Fachwerkhäuser.

Von Equisheim ging es nach Colmar, einer der größeren Städte im Elsass. Auch diese Stadt wird als eine der schönsten Städte in Frankreich beworben. Wir parkten nahe der Altstadt unter einem großen Platz auf dem gerade die Vorbereitungen für den Colmar Marathon liefen, der am kommenden Wochenende hier stattfinden wird. Nach nur wenigen Gehminuten waren wir schon mittendrin in der Altstadt. Wenig später fanden wir das Café Jadis et Gourmande in dem wir noch einen guten Kaffee genießen wollten. Es gab einen Grand Cafe, einen Cappuccino und noch einen hauseigenen Toast mit Marmelade (lecker!). Anschließend setzten wir unsere Erkundung fort, besuchten die zentrale Markthalle und liefen entlang des Flusses La Lauch, der vor allem an den Brücken mit bepflanzten Blumenkästen malerische Foto-Motive bot. Die Altstadt von Colmar ziert viele gut erhaltene Fachwerkhäuser mit engen Gassen, vielen Cafés, kleinen Läden und Restaurants.

Wenig später waren wir zurück am Auto und verließen Colmar in Richtung Nordwesten. Hier begannen die Elsäßischen Weinberge, durch die wir nun bis zur kleinen Ortschaft Riquewihr fuhren. Auch dieses Dorf wird mit seinem gut erhaltenen Ortskern als eines der schönsten Dörfer Frankreichs beworben. Teilweise konnten wir das auch nachvollziehen, da Riquewihr mit seiner Stadtmauer, den intakten Türmen und kleinen Gassen ebenfalls sehr pittoresk wirkt. Vermutlich wundert ihr euch jetzt über ähnliche Erklärungen zu den Orten Equisheim, Colmar und Riquewihr. Es ist jedoch wirklich so, dass diese drei Orte, die in einem Umkreis von nicht mal 20km liegen, als die schönsten Orte Frankreichs benannt werden. Alle drei Orte sind wunderschön und einen Besuch wert!

In Riquewihr waren uns bereits mehrere Weinkellereien ins Auge gefallen, die den hiesigen Wein anboten. Die Preise waren jedoch entsprechend allen Touristmus-Regionen unverschämt hoch. Wir wollten jedoch gern einen Wein der Region als Erinnerung an die Reise mitnehmen und suchten in GoogleMaps nach alternativen Einzelhändlern. In der Kleinstadt Schlettstadt fanden wir einen Supermarkt mit Vollsortiment, der auch lokale Produkte anbot und daher auch viele Elsäßer Weine verkaufte.

Nun ging es weiter nach Strassburg, der Französich-Deutschen Grenzstadt am Rhein. Wir fuhren direkt ins Stadtzentrum und fanden eher zufällig eines der zentralen Parkhäuser, direkt neben der Brücke Ponts Couverts der Strasbourg über den Fluss Ill. Von hier konnten wir unsere Erkundung der Innenstadt starten, die zunächst entlang der Kanäle der Ill bis zum Straßburger Münster verlief. Auch Strassburg bot herrliche Ansichten auf gut erhaltene alte Fachwerkhäuser, Türme, Brücken und Kirchen. Die Stadt war an diesem Tag das Ausflugsziel vieler ausländischer Passanten, die typische Führungen erhielten. Daher wirkte die Altstadt mit ihren Cafés und Restaurants stark überfüllt. Obwohl wir uns gern noch einen Kaffee und etwas Süßgebäck gegönnt hätten, sagte uns keines der Cafés wirklich zu und wir liefen zurück zum Auto.

Als Tagesziel hatten wir uns heute die Stadt Kehl am Rhein auf der Deutschen Seite der Grenze ausgesucht und dort ein Hotel gebucht. Die Fahrt von Strassburg dauerte nur 20 Minuten. Wir hatten mit Grenzkontrollen bei der Einfahrt nach Deutschland gerechnet, stellten jedoch fest, dass nur erhöhte Polizei-Präsenz an der Grenze herrschte und vermutlich auffällige Fahrzeuge angehalten und inspiziert werden. Im Hotel angekommen, genossen wir beide eine lange, wohlverdiente Dusche, bevor wir uns in Kehl ein Restaurant für das Abendessen suchen wollten. Zunächst liefen wir die Fußgängerzone des Ortes entlang, fanden jedoch nur Türkische Imbisse und Restaurants. Zum Glück wurden wir kurz darauf auf ein Griechisches Restaurant aufmerksam, dass jedoch etwas abseits der Hauptstraße lag. Wir hatten ein leckeres Abendessen mit gutem Deutschen Bier.

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