Tag 10: Zurück in die Zukunft

Heut wurden wir durch einen leise klingenden Rauchmelder und die infolge anrückende Feuerwehr unsanft geweckt. Der Alarm kam aus dem Nebengebäude und stellte sich als Fehlalarm heraus, da wir aber die Befürchtung hatten das Gebäude räumen zu müssen, packten wir schnell alle Sachen zusammen und beluden das Auto. Frühstück war aufgrund des Strommangels eher dürftig aus und wir gaben uns mit Kaffee und Haferflocken zufrieden. Wir redeten mit ein paar Einheimischen und erfuhren, dass im 30 Meilen entfernten Oakdale Strom vorhanden ist. Da wir noch circa die Hälfte an Sprit über hatten, wollten wir vor der Fahrt in die Bucht von San Francisco tanken. Also fuhren wir nach Oakdale und sahen weiterhin wie viele Geschäfte geschlossen waren, nirgends Licht brannte und keine Ampel funktionierte. 

In Oakdale suchten wir die erstmögliche Tankstelle auf und füllten den Tank bis an die Obergrenze. Im direkt anliegenden Burger King aßen wir fix einen Burger und nutzten das verfügbare Internet um neues Kartenmaterial zu laden und zu schauen wo Strom verfügbar ist. Die Metropolregionen sind alle am Netz und nur die ländlichen Regionen im Norden Kaliforniens sind vom Stromnetz getrennt. Etwas beruhigt setzten wir unsere Fahrt über die Highways und Interstates fort und passierten dabei Stockton und Brentwood und erreichten nach einiger einiger Zeit San Pablo. Hier fiel uns eine Landspitze auf, die in die Bucht hineinragt und wir hofften hier die Chance auf eventuelle Sichtungen auf Wale oder andere Meeressäuger zu haben. Wir spazierten ein wenig durch den Point Pinole Regional Shoreline Park und konnten ein paar schöne Aussichten auf die Bucht von San Francisco genießen. Allerdings hatten wir heute kein Glück bei den Tiersichtungen und beendeten den Rundgang.

Die Fahrt ging weiter über die Richmond Bridge, welche nördlich von San Francisco die Bucht überquert. Wir fuhren durch San Rafael auf der Suche nach einem Fast-Food-Restaurant, um hier noch einmal ins Internet zu gehen. Wir entfernten uns dabei gefühlt immer weiter von der eigentlichen Route und entschieden deshalb zur California Route 1 zu fahren. Diese Küstenstraße zieht sich entlang der Küstenlinie Kaliforniens und wird auch Pacific Highway genannt. Der auf der Karte nur kleine Umweg kostete uns fast 1,5h bis wir wieder die eigentliche Route zur Golden Gate Bridge erreichten. Wir wollten die gleiche Route wie im letzten Jahr nutzen und einen höher gelegenen Fotospot anfahren. Leider war dieser noch immer gesperrt und wir konnten nur ein wenig die Straße hinauf laufen. Dabei fielen uns bereits zwei Kampfflieger der Armee auf, die ihre Runden über der Bucht und der Golden Gate Bridge drehten. Anschließend fuhren wir über die immer wieder beeindruckende Brücke am Golden Gate.

Kurz danach erreichten wir auch schon unser heutiges Motel und checkten direkt dort ein. Wir wollten unser Auto vor einer Stadttour an einem sicheren Ort wissen und keine wichtigen Gegenstände im Wagen lassen. Im Zimmer hatten wir nun endlich wieder eine stabile und überraschend schnelle Internetverbindung, so dass wir die notwendigen Offlinekarten zur Navigation laden konnten. Dabei buchten wir direkt die nächsten 2 Motels für die kommenden Übernachtungen. Anschließend ging es gegen 16:15 zu Fuß los in die Stadt. Unser Ziel sollte die Lombard Street und das dort verkehrende Cable Car sein. Unterwegs sahen wir immer wieder Düsenjäger in Formation über die Stadt fliegen. Begeisternd verfolgten wir das Schauspiel und liefen nun Richtung Bucht, um einen besseren Blick auf die Flugstunts zu bekommen. Hier hatten sich unzählige Personen versammelt, die Richtung Bucht und Himmel guckten und ebenfalls die Flugzeuge beobachteten. Insgesamt flogen die Düsenjäger ca. 60 Minuten über die Stadt und vollführten viele beeindruckende Stunts im Formationsflug. Später erfuhren wir, dass es sich dabei um die Blue Angels handelte, die zu den besten Piloten der Welt gehören und dieses Spektakel einmal jährlich zur Fleet Week in San Francisco vorführen.

Nun ging es an der Bucht entlang Richtung Fisherman’s Wharf, dem Hafenbezirk San Franciscos. Dabei passierten wir die Fisherman’s Grotto, eine Einkaufsmeile, und den berühmten Pier 39. Dieses mal hatten wir Glück und konnten die dort ansässigen Seelöwen beobachten, die zu dutzenden auf schwimmenden Plattformen vor dem Pier liegen. Anschließend ging es zur Haltestelle der Cable Cars. Am Fahrkartenhäuschen kaufen wir uns zwei Tickets und gingen dann um die Hütte, um uns an die Schlange zum Einstieg in die Cable Cars anzustellen. Erst jetzt bemerkten wir wie viele Menschen hier tatsächlich warteten und dass wir nun ebenfalls eine ganze Weile warten würden. Mittlerweile ging die Sonne vollends unter und es wurde auch leicht kühl so nah am Wasser. Nach fast einer Stunde saßen wir endlich in einem Cable Car und begannen die spannende Fahrt über die steilen Straßen San Franciscos. Es ging beeindruckend bergauf und bergab, fast ähnlich einer Achterbahn. Im Financial District verließen wir den Wagen und suchten uns ein Taxi für den Rückweg. Schon auf der anderen Straßenseite wurden wir fündig und erwischten einen der coolsten Taxifahrer der Stadt. Der ältere Farbige erklärte uns unterschiedliche Dinge zur Stadt und beantwortete Fragen zur gerade stattfindenden Fleet Week. Nach nur 15 Minuten waren wir zurück am Motel und suchten in der Nähe nach einem guten Fast-Food Laden. Im Internet hatten wir zuvor nicht weit entfernt einen super Burger Laden entdeckt, der Super Duper Burger. Wir holten zwei Burger und ein paar Fritten und nahmen sie mit uns zum Motel. Nach einem feinen Essen freuten wir uns auf die heiße Dusche.

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