Tag 5: Im Südwesten nichts Neues

Diesen Tag begannen wir mit einem späten Frühstück auf der Terrasse hinter dem Haus. Die Sonne schien in den Vormittagsstunden bereits sehr kräftig. Anschließend wollten wir nicht direkt aufbrechen, sondern das neue Kartenspiel Kartograph ausprobieren. Bei diesem müssen Landschaftsfelder taktisch so platziert werden, dass die Verteilung gewisse Siegbedingungen erfüllt und damit für den Spieler Punkte bringt. Unsere chaotische Bauweise führte letztendlich zum Sieg für Anna.
Gegen Mittag stiegen wir ins Auto und fuhren Richtung Südosten los, da wir diese Region der Insel noch gar nicht besucht hatten. Die Fahrt verlief teilweise über kleine Nebenstraßen und durch die Ortschaften Manacor und Felanitx. Auch hier fiel uns wieder auf, dass es in Spanien nahezu keine Ampelkreuzungen gibt und meistens Kreisverkehre gebaut wurden. Der Verkehr in Manacor war dadurch bereits am frühen Nachmittag sehr zäh.
Unser erstes Ziel war eine Anhöhe nahe Felanitx mit einem riesigen Kreuz und Jesus-Statue, genannt Sant Salvador. Auf den Berg wand sich eine kurvige Straße, die natürlich auch für viele Radfahrer unwiderstehlich schien. Von oben kann man einen grandiosen Weitblick über den gesamten Südosten von Mallorca genießen, da es in dieser Region keine weiteren Berge mit dieser Höhe gibt.
Weiter ging es nach Portocolom, das wir bereits vom Berg Sant Salvador in der Ferne entdeckt hatten. Es handelt sich dabei um ein kleines Städtchen mit Naturhafen direkt an der Ostküste der Insel. Das Hafenbecken hatte nur einen schmalen Zugang zum Meer und bot vielen kleinen Yachten und Fischerbooten einen geeigneten Ankerplatz. Auch hier lagen mehrere Restaurants entlang der Hafenpromenade, die Fisch und Tapas anboten. Wir unternahmen einen ausgedehnten Spaziergang entlang des Hafenbeckens und durch die Altstadt des Ortes. Neben alten und teilweise verfallenen Wohnhäusern konnten wir auch viele neu gebaute Gebäude im mediterranen Stil bewundern. Trotz moderner Elemente passten sich die neuen Häuser perfekt in die Szenerie der schmalen Altstadt-Straßen ein. Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir sogar einen Fischer, der gerade mit dem Flicken seiner Netze beschäftigt war und sehr konzentriert Masche für Masche prüfte.
Unser dritter und letzter Stopp sollte der Naturpark Parc natural de Mondragó nahe Portopetro sein. In diesem Park gibt es, neben Wanderwegen für ausgedehnte Spaziergänge, mehrere natürliche Buchten mit kleinen Stränden zum Schwimmen und Sonnen. Während Anna eine Runde durch den Park drehte, um ein paar schöne Fotos der natürlichen Bucht zu schießen, nutzten wir die Zeit für ein erholsames Bad im warmen Wasser des Mittelmeers. Zurück aus dem Wasser genossen wir die letzten Strahlen der untergehenden Sonne, bis Anna wieder zu uns stieß.


Nun begann die lange Fahrt zurück nach Inca. Diesmal hielten wir uns ausschließlich an Nebenstraßen und ignorierten die größeren Ortschaften auf der Strecke. Dabei entdeckten wir einige idyllisch liegende Anwesen im Hinterland der Insel. Pünktlich zur spanischen Abendessenzeit kamen wir in Inca an, es war kurz nach 19:30 Uhr. Wir wollten zum Lokal Burger & Tacos, das wir bereits am Dienstag entdeckt hatten. Das amerikanische Abendessen umfasste Burger, Pommes Frites und Tortilla-Nachos. Beeindruckend war die hohe Anzahl an Burger-Varianten für Vegetarier und Veganer. Mit einer rundum deliziösen Abendmahlzeit beendeten wir diesen Ausflugstag.

