Tag 4: In luftigen Höhen

Der heutige Tag begann etwas früher. Jan hatte sich den Wecker auf 8 Uhr gestellt, um das Wetter zu bewerten. Es war leicht bewölkt und sollte laut Wetterbericht ein guter Tag ohne Regen werden. Perfekt für eine Wanderung! Ziel war der höchste zur Wanderung freigegebene Gipfel der Insel, der Puig de Massanella. Leider ist der höchste Gipfel, der Puig Major, ein militärisches Sperrgebiet mit Radaranlage, ähnlich der Wasserkuppe in der Rhön.

Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es kurz nach halb 11 los zum Startpunkt der Wanderung, kurz hinter Caimari. Erneut trafen wir mehrere Radfahrer auf den engen Bergstraßen, die hier den Takt für den Autoverkehr vorgeben. Die Fahrt dauerte nur eine knappe halbe Stunde. Voller Tatendrang liefen wir los, immer den Berg hinauf. Zunächst noch recht entspannt auf einem breiten Wanderweg, zweigte nach einigen Laufminuten ein kleiner, kaum erkennbarer Pfad vom Hauptweg ab. Das sollte unserer sein. Ab diesem Punkt galt es im Blickfeld nach kleinen aufgetürmten Steinhaufen zu suchen. Diese markierten den Weg durch das dichte Unterholz.

Die Umgebung wechselte stetig, erst zwischen Bäumen hindurch, dann kamen hohe Gräser und später Felsen. Der Anstieg war knackig. Insgesamt sollte unsere 6 Kilometer lange Route zum Gipfel einen Höhenunterschied von 930 Metern überwinden und uns auf 1.355 Meter bringen. Auf etwa halber Höhe konnten wir zumindest einige Hundert Meter auf einem Kamm-Sockel laufen, der etwas Erholung brachte, bevor es erneut steil bergan ging. Unterwegs trafen wir nur wenige Wanderer. Das änderte sich in der Nähe des Gipfels. Kleine Gruppen, Familien und sogar eine große geführte Wandergruppe begegneten uns dort oben. Deutsch war auch hier die vorherrschende Sprache. Unsere Mittagspause verbrachten wir direkt auf dem Gipfel neben einem Schweizer Pärchen und einer Familie mit Kleinkindern aus Deutschland.

Frisch gestärkt ging es wieder an den Abstieg. Neben einigen Trail-Runnern, die den von uns gewanderten Weg joggend absolvierten, vernahmen wir nun immer wieder das Blöken von Schafen oder Ziegen. Wenig später konnten wir dann auch eine Ziege mit ihrem Zicklein zwischen den Bäumen entdecken. Wieder auf dem zuvor erwähnten Kamm-Weg wurde das Blöken nochmals intensiver. Nun waren neben den Ziegen auch mehrere Schafe nahe des Wanderweges mit dem Fressen von Eicheln beschäftigt und ließen sich von uns nicht stören. Die Sonne begann sich bereits langsam zu senken. Im Schatten wurde es auch deutlich kühler. Nach und nach kamen wir tiefer und dem Ende unserer Wanderung näher, dem Parkplatz.

Auf der Rückfahrt zur Finca waren wir noch kurz Einkaufen im Mercadona, da wir für das nächste Frühstück neue Baguettes und andere Kleinigkeiten holen wollten. Zurück am Haus folgte eine kurze Abkühlung im Pool. Für das Abendessen hatten wir uns heute etwas Besonderes herausgesucht, das noble Restaurant Dona Irene. Nach dieser anstrengenden Wanderung war das leckere Essen mehr als verdient.

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