Tag 2: Die Vögel

Den Anstrengungen des Anreisetages geschuldet, entschieden wir heute in aller Ruhe auszuschlafen und den Vormittag in der Finca zu verbringen. Wir frühstückten ausgiebig, herzhaft und süß an der frischen Luft. Das Wetter war wie am Vortag malerisch, bei angenehmen 16 °C zum frühen Morgen. Nach dem Essen wollte Anna noch etwas ruhen, bevor wir weiter die Insel erkundeten. Jan und ich nutzten die Zeit, sprangen in den Pool und kühlten uns ein wenig ab. Bei der Recherche nach Ausflugszielen und Restaurants für die Abendplanung fielen uns viele geschlossene Geschäfte auf und einige weitere, die veränderte Öffnungszeiten aufwiesen. So mussten wir fest stellen, dass heute am 12. Oktober der spanische Nationalfeiertag ist.

Wie wir gestern schon gelernt hatten, ist es zur Mittagszeit auf der Insel sehr ruhig. Auch hier legt die in Spanien so gelebte Siesta das Treiben lahm. Dies ist vor allem der doch sehr drückenden Mittagssonne geschuldet. Die ruhige Zeit nutzten wir, um zur Nordostküste der Insel, genauer Alcúdia, zu fahren. Jan hatte dort ein Naturschutzgebiet zur Vogelbeobachtung entdeckt, welches wir erwandern und überblicken wollten. Auf dem Weg dorthin fiel uns eines der größten Probleme der Insel immer mehr auf… Radfahrer. Mallorca ist seit Jahrzehnten bei Rennradfahrern sehr beliebt. Leider nutzen diese die Straßen ziemlich rücksichtslos. So ist es normal, dass sich zwischen Auto und entgegen kommendem Bus noch ein Fahrrad durchquetscht.

Nach einer guten halben Stunde hatten wir unser Ziel erreicht und konnten unweit des Naturschutzgebietes Parc natural de s’Albufera de Mallorca einen Parkplatz finden. Mit ausreichend Wasser im Rucksack ging es los zur Vogelbeobachtung. Die Wege waren schön und führten im Schatten der Bäume an einem Fluss entlang. Schnell stellten wir fest, dass dieser Spaziergang viele schöne Fotomotive bietet… Nur leider hatten wir die Kamera im Haus vergessen. Trotz des Fauxpas konnten wir mit unseren Handys den ein oder anderen brauchbaren Schnappschuss machen. Wir entdeckten Enten, Reiher, Fische, Blesshühner und ein weißes Pferd. Kleine Beobachtungsunterstände machten es sehr leicht die Tiere ungestört anzusehen.

Aufgrund des Nationalfeiertages schloss das Naturschutzgebiet verfrüht gegen 17 Uhr. Von dort liefen wir direkt zum Strand an die Stelle, wo der bereits erwähnte Fluss ins Meer fließt. Eine Vielzahl von Windsurfern nutzte die steife Brise direkt davor. Gleichzeitig hatten auch einige Angler ihre Leinen ausgeworfen und hofften auf einen guten Fang. Viele Menschen schienen den Feiertag für gemeinsame Aktivitäten mit Freunden und Familie zu nutzen.

Von Alcúdia fuhren wir zurück nach Inca. Wir wollten erneut in die Innenstadt, um ein traditionelles Lokal für unser Abendessen zu finden. Auch hier zeigte sich der Feiertag, an dem neben Geschäften auch viele Restaurants geschlossen hatten. Letztendlich blieb es bei einem kleinen Snack: Eis, Waffel und Crepe. Unser Abendessen holten wir etwas später im Lidl auf dem Weg zurück zur Finca. Den nächsten Tag wollten wir nun definitiv etwas genauer planen, um ähnliche Überraschungen zu vermeiden.

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