Tag 1: Malle ist nur einmal im Jahr

Unsere gemeinsame Reise startete in diesem Jahr an verschiedenen Orten: Jan flog von Düsseldorf, während Jürgen und Anna am Leipziger Flughafen starteten. Beide Abflüge waren zeitlich fast parallel, sodass wir zwischen 8 und 9 Uhr in Palma de Mallorca landeten. Überraschend trafen wir uns schon bei den Gepäckbändern und verließen kurze Zeit später den Flughafen. Unseren Mietwagen mussten wir diesmal bei einem entlegenen Anbieter abholen, der nicht direkt im Rental Car Center am Flughafen ansässig war. Nach einer weiteren Stunde hatten wir unser Fahrzeug, einen Fiat Tipo. Ein Modell, das in Deutschland so nicht fährt.
Endlich mobil ging es direkt Richtung Strand. Dafür musste es natürlich S’Arenal sein, der berühmte Ballermann. Kurz nach 10 war hier noch sehr wenig los. Die ersten Badegäste reservierten ihre Liegen, doch wir waren zunächst hungrig auf der Suche nach einer Lokalität mit gutem Frühstück. Davon gab es hier genug, abends Steakhouse, morgens Café. Letztendlich überzeugte uns das Roadhouse. Die Frühstücksteller auf den Tischen der Gäste sahen einfach zu gut aus. Auch unser bestelltes Essen kam mit einigen Leckereien, Kaffee, Saft und natürlich stilecht mit Sekt.
Gestärkt konnten wir nun an den Strand und in das “frische” Mittelmeer, das im Oktober noch überraschend warm war. Auch die Sonne konnte überzeugen und zauberte schnell Farbe auf Gesicht und Oberkörper. Nach zirka 2 Stunden brachen wir leicht verbrannt auf eine kleine Erkundungstour. Finales Ziel: unsere Finca in Inca.
Von S’Arenal ging es entlang der Autobahn nach Osten bis Llucmajor, da uns eine große Kirche abseits der Hauptstraße ins Auge gefallen war. Der kleine Ort erfüllte genau die Erwartungen an eine typische spanische Kleinstadt. Die erwähnte Kirche stand genau im Zentrum und wird von vielen niedrigeren Gebäuden umschlossen. Kleine Gässchen und Plätze säumten die Innenstadt und konnten mit mediterranem Flair überzeugen.
Auf der weiteren Fahrt Richtung Inca passierten wir eine teure Villa des TV-Maklers Marcel Remus und kurz danach das Örtchen Santa Eugènia. Hier fing eine erhöhte Windmühle unseren Blick ein und verlangte nach einem weiteren kurzen Stopp. Wir hielten an dem terrassenartigen Platz in direkter Nähe und wurden mit einer weiten Sicht über das Umland belohnt. Schon nach wenigen Minuten setzen wir unsere Fahrt fort, über enge und teilweise nicht einmal asphaltierte Straßen bis zum Häuschen.
Nach einem kurzen Check des Grundstücks begaben wir uns auf einen Einkaufstrip, um zumindest Getränke und die wichtigsten Lebensmittel zu besorgen. Zurück an der Finca nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen für einen Sprung in den Pool. Das salzige Wasser war herrlich erfrischend. Überraschend besuchte uns wenige Minuten nach Verlassen des Pools der Besitzer der Finca, um seine Gäste zu begrüßen und einige Dinge mit uns zu besprechen. Dieser Moment wurde vor allem dadurch erwähnenswert, da er weder Englisch noch Deutsch sprach und wir kein Spanisch. Die Handy-App zur Simultanübersetzung ließ uns zumindest die wichtigsten Hinweise verstehen. Ein Hoch auf die Technik! Er bot uns beispielsweise an jeden Tag frische Eier von den Nestern zu holen, da im hinteren Teil des Grundstücks einige Hühner leben.
Unser Abendessen sollte richtig “spanisch” werden. In der Innenstadt von Inca hatten wir eine Vielzahl von Restaurants und Bars gefunden. Ohne vorherige Reservierung versuchten wir unser Glück und stellten schnell fest, dass es, trotz vieler “Reserviert”-Schilder, in den Lokalen noch sehr leer war. Wir waren demnach viel zu zeitig unterwegs, denn anders als in Deutschland beginnen die Spanier mit dem Abendessen frühestens 20 Uhr und genießen es über viele Stunden. In der Bar DAYLA bekamen wir eine tolle Auswahl an auserlesenen Tapas, von Gambas über Iberico-Schwein bis Ziegenkäse und Grillgemüse.